Evidenzbasierte Forschung im Bildungssektor hat in den letzten Jahrzehnten erheblich zugenommen. Allerdings gibt es bisher eher wenig Forschungsergebnisse zu Themen wie adaptiver Unterricht, personalisiertes Lernen oder effektiver Einsatz von EdTech. Die vorhandenen Forschungsergebnisse werden von Lehrkräften oft nur begrenzt genutzt, da ihnen häufig die Zeit fehlt, relevante Ergebnisse zu finden, darauf zuzugreifen und sie zu übernehmen. Vor diesem Hintergrund sehen wir den Bedarf, diese Themen gezielt zu erforschen, die Erkenntnisse aufzubereiten und sie Lehrerinnen und Lehrern zugänglich zu machen.
Mit SEAL (School Evidence for Adaptive Learning) möchten wir die Erforschung und den Einsatz evidenzbasierter Erkenntnisse besonders für die Bereiche adaptiver Unterricht, adaptives Lernen und effektive Nutzung von EdTech fördern. Um damit besonders wirkungsvoll zu sein, wollen wir mit führenden Schul-Aggregatoren partnerschaftlich zusammenarbeiten. Diese Aggregatoren sind Institutionen, die global und innerhalb eines nationalen Bildungssystems Schulen aufgrund bestimmter Merkmale zusammenfassen, um Wissens- und Praxisgemeinschaften unter den Schulen zu bilden.
Eine von Forschern und Pädagogen der verschiedenen Aggregatoren mitgestaltete Forschungsagenda soll als Leitlinie zur Entwicklung von Forschungsprojekten dienen. Damit wollen wir bewährte, effektive Ansätze testen sowie im grossen Massstab weiterverbreiten und skalieren. Insbesondere möchten wir besser verstehen, welche Ansätze, Umgebungen und Erfahrungen auf Schulebene helfen, die Lernergebnisse in heterogenen Schülergruppen zu verbessern. Durch die Partnerschaften mit Schulaggregatoren können wir die Bedürfnissen der Schulen und Lehrkräfte nach evidenzbasierter Wirksamkeit besser berücksichtigen und sicherstellen, dass Forschungsergebnisse einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Die Entwicklung und Verbreitung zielgerichteter Forschungssynthesen, evidenzbasierter Mittel und längsschnittlicher Daten werden zu den Ergebnisse von SEAL zählen.