Preisträger der 2022 Klaus J. Jacobs Best Practice Prizes

Klaus J. Jacobs Best Practice Prizes 2022 im Wert von CHF 600’000 an Luker Foundation, Luminos Fund und Youth Impact verliehen.

  • Die Luker Foundation, Luminos Fund und Youth Impact werden für ihre Bildungsprogramme in Lateinamerika und Afrika ausgezeichnet.
  • Die drei Best Practice Prizes werden am 30. September 2022 in Zürich verliehen. Die Preisträger erhalten je CHF 200’000.
  • Die Preisträger wurden aus zehn Finalisten ausgewählt, die alle am 1. Oktober 2022 zu einem gemeinsamen Workshop für neue Bildungsprojekte zusammenkommen. Zwei Konzepte erhalten eine Anschlussfinanzierung von jeweils bis zu CHF 150’000.

Die Luker Foundation, Luminos Fund und Youth Impact werden jeweils mit einem Klaus J. Jacobs Best Practice Prize 2022 ausgezeichnet. Die Preise sind mit je CHF 200’000 dotiert und würdigen die Organisationen für ihre herausragenden Leistungen und Programme zur Förderung von erstklassiger Bildung.

Die drei Best Practice Prizes werden am 30. September 2022 in Zürich verliehen. Die Preisträger wurden aus zehn Finalisten ausgewählt, die alle am 1. Oktober 2022 zu einem gemeinsamen Workshop  zusammenkommen, bei dem sie die Möglichkeit haben, Wissen und Ideen zu Bildungsansätzen auszutauschen und mit den anderen Finalisten zusammenzuarbeiten, um Ansätze für neue Projekte zu entwickeln. Zwei Konzepte erhalten eine Anschlussfinanzierung von jeweils bis zu CHF 150’000.

Fabio Segura und Simon Sommer, Co-CEOs der Jacobs Foundation, betonen:

«Wir gratulieren der Luker Foundation, Luminos Fund und Youth Impact herzlich zu ihren Klaus J. Jacobs Best Practice Prizes 2022. Die Preise würdigen die wegweisende Arbeit von Unternehmen, Social Ventures und Non-Profit-Organisationen, die Kindern Zugang zu hochwertiger Bildung ermöglichen. Die Zeit drängt. Wirksame Programme ermöglichen die Entwicklung von Lösungen, die auf die individuellen Bedürfnisse der Lernenden zugeschnitten sind.

Wir sind ausgesprochen gespannt auf die innovativen Ideen, welche die Luker Foundation, Luminos Fund, Youth Impact und die anderen Top-10-Finalisten anlässlich des gemeinsamen Workshops entwickeln werden. Da die Frist für das Sustainable Development Goal 4 schnell näher rückt, muss die Bildungsgemeinschaft intensiv zusammenarbeiten, um gleichberechtigte und hochwertige Bildungslösungen zu entwickeln.»

Der Luminos Fund

Luminos Fund wird für Bildungsprogramme in Subsahara-Afrika und im Nahen Osten ausgezeichnet, die sich an Kinder im Alter von 8 bis 14 Jahren richten, die keine Schule besuchen. Diese Kinder können im Luminos-Programm in nur zehn Monaten den Stoff von drei Schuljahren nachholen und anschliessend in öffentliche Schulen vor Ort eingegliedert werden. Jedes Jahr wechseln über 90 Prozent der Luminos-Schüler an eine staatliche Schule und mindestens 75 Prozent fahren auch nach 12 Monaten mit der Schule fort.

Mit spielerischem Unterricht und evaluationsbasierter Pädagogik möchte der Luminos Fund  den Schülerinnen und Schülern eine positive Einstellung zur Bildung vermitteln und sie auf lebenslanges Lernen vorbereiten. Das Programm wird von Partnern vor Ort durchgeführt, deren Kompetenzen Luminos mit aufbaut, unterstützt und überwacht. Die Klassen werden von begabten jungen Erwachsenen aus der Region unterrichtet, die Luminos zu Lehrkräften ausbildet. Dadurch erhalten die lokalen Bildungssysteme dringend benötigtes, qualifiziertes Personal.

Bis heute hat der Luminos Fund mehr als 172‘000 Kinder in Äthiopien, Ghana, Liberia, Gambia und im Libanon gefördert. Die Stiftung hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2024 weitere 200‘000 Schülerinnen und Schüler in die Bildungsprogramme zu integrieren. Die Organisation arbeitet mit den Regierungen der jeweiligen Länder zusammen und berät sie in der Lehrplanentwicklung, der Ausarbeitung von Bildungsstrategien und zur nationalen Bildungspolitik.

Luker Foundation

Die Luker Foundation wird für „Let‘s All Learn to Read“ ausgezeichnet, ein Programm zur Stärkung der Lese- und Schreibfähigkeiten, von dem bislang mehr als 700`000 Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräften in Kolumbien und Panama profitiert haben. Das Programm hat zu einem grundlegenden Wandel im lateinamerikanischen Bildungswesen beigetragen. Die Initiative nutzt die phonetische Methode, um die Lese- und Schreibfähigkeiten zu stärken. Sie startete ursprünglich in Zusammenarbeit mit der Inter-American Development Bank (IADB) in Manizales und wird von der Harvard University wissenschaftlich evaluiert.

Das Programm umfasst hochwirksame Strategien für Präsenz- und Digitalunterricht, wie zum Beispiel Klassenführungsmanagement oder die Methode der synthetischen Phonetik. Der Einsatz kurzweiliger Lehrmaterialien hilft Kindern, ihre Lesefähigkeiten und sozio-emotionalen Fähigkeiten zu verbessern. Ein exaktes und personalisierbares Bewertungssystem unterstützt Lehrpersonen, Kinder mit Lernrückständen frühzeitig zu identifizieren und aufzufangen.

Die Stiftung ist überzeugt, dass der umfassende Einsatz des Programms über einen fünfjährigen Zeitraum die Lesekompetenz in standardisierten Tests um 30 Prozent verbessern könnte. Regierungen und private Stiftungen aus Guatemala, Costa Rica und der Dominikanischen Republik haben bereits Interesse an diesem erfolgreichen Lernmodell angemeldet. Ziel ist es, mittel- bis langfristig alle lateinamerikanischen Länder einzubinden.

Youth Impact

Youth Impact wird für ConnectEd ausgezeichnet, ein Low-Tech-Bildungsprogramm, das Schülerinnen und Schülern einfache Mathe-Tutorials per SMS zur Verfügung stellt. Das Programm wurde zuerst in Botswana und später in fünf weiteren Ländern (Indien, Kenia, Nepal, Uganda und den Philippinen) getestet. Unter den teilnehmenden Kindern konnte die Anzahl derer mit Rechenschwäche um bis zu 31 Prozent reduziert werden. Für 100 US-Dollar bietet das Programm das Äquivalent eines Jahres hochwertiger Bildung. Das Programm, das seine Wirksamkeit auch bei der Umsetzung durch Nichtregierungsorganisationen und bei der Skalierung mit staatlichen Lehrkräften bewiesen hat, erreichte weltweit bereits über 25’000 Kinder.

Die in Gaborone, Botswana, ansässige Organisation ist eine evidenzbasierte und basisdemokratische Initiative. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, wegweisende Gesundheits- und Bildungsprogramme, die von jungen Menschen für junge Menschen entwickelt wurden, zu identifizieren, zu adaptieren und zu erweitern. Letztes Jahr erzielte die Organisation den Meilenstein, 100’000 junge Menschen in 10 Ländern unterstützt zu haben.

Klaus J. Jacobs Best Practice Prizes

Die Preisträger müssen herausragende Leistungen in der Bildungsförderung erbringen und sich für individuelles Lernen einsetzen. Die Organisationen und Programme werden dahingehend bewertet und ausgewählt, ob sie wissenschaftliche Erkenntnisse anwenden, einen klaren Ergebnisrahmen festgelegt und Potential zur weltweiten Skalierung und Umsetzung haben.  Ausserdem sollen sie in starke Führungs- und Partnernetzwerke eingebunden sein.

Zu Ehren ihres 2008 verstorbenen Stiftungsgründers Klaus J. Jacobs vergibt die Jacobs Foundation im Zweijahresrhythmus Preise für herausragende Leistungen aus Forschung und Praxis in der Kinder- und Jugendentwicklung. Dabei honoriert der Klaus J. Jacobs Research Prize wissenschaftliche Arbeiten mit hoher gesellschaftlicher Relevanz und die Klaus J. Jacobs Best Practice Prizes zeichnen aussergewöhnliches Engagement und innovative Lösungen von Institutionen aus.

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