Professor Dante Cicchetti erforscht seit mehr als 30 Jahren die Folgen von Kindsmisshandlungen und -vernachlässigung sowie die Bedingungen für Resilienz, der psychischen Widerstandsfähigkeit gegen belastende Lebensumstände.
Das Besondere an Dante Cicchettis Arbeit liegt in der Untersuchung von psychosozialen Aspekten, wie den familiären Gegebenheiten eines Kindes, in Verbindung mit neurobiologischen und genetischen Variablen. Mit diesem multidimensionalen Ansatz verfolgt er das Ziel, zur Entschlüsselung des vielschichtigen und hochkomplexen Konstrukts menschlicher Widerstandsfähigkeit beizutragen und entsprechende Massnahmen zu deren Förderung zu entwickeln.
Die Verbindung von praktischen Hilfsangeboten und solider Forschung ist Cicchetti ein grosses Anliegen und bildet das Fundament seiner Arbeit, die zu wegweisenden Erkenntnissen führte: So konnte er beispielsweise mit dem Vorurteil aufräumen, dass Armut und Kindsmisshandlung direkt miteinander zusammenhängen und die Entwicklungsfolgen dieselben wären. Er wies nach, dass sich die Auswirkungen von Gewalt, Misshandlungen und Missbrauch auf Körper und Psyche im Laufe eines Lebens verändern. Vergleichende Untersuchungen von misshandelten und nicht misshandelten Kindern im Vorschulalter, bei Betrachtung wütender Gesichtsausdrücke, zeigten eine deutlich unterscheidbare Aktivitätsleistung und -verteilung im Gehirn.