Schul-Aggregatoren

Das globale Schulsystem mit rund 5 Millionen Schulen ist stark fragmentiert. Die verschiedenen schulischen Teilsysteme und Netzwerke funktionieren aufgrund unterschiedlicher geografischer oder thematischer Schwerpunkte überwiegend in Silos. Gleichzeitig verfügen einzelne Schulen und schulische Akteure nur über begrenzte Möglichkeiten, um zu relevanten wissenschaftlichen Erkenntnissen beizutragen, auf diese zuzugreifen und sie zu nutzen, um so ihren Unterrichtsalltag zu bereichern und letztlich die Lernergebnisse der Schüler zu verbessern. Schulleiter und Lehrer sind nur selten an politischen Debatten beteiligt, sei es auf regionaler, nationaler oder globaler Ebene. Zudem ist das Peer-Learning über verschiedene Schulen und Bildungssysteme hinweg in der Regel begrenzt, obwohl sich die Bedeutung solcher Praxisgemeinschaften immer stärker abzeichnet.

Das übergreifende Ziel von Learning Schools ist es, ein globales Schulsystem zu fördern, das die Gewinnung und den Austausch von Forschungsergebnissen und bewährten Schulpraktiken erleichtert, Peer-Learning zwischen Schulen ermöglicht und Anreize zur Nutzung wissenschaftlicher Erkenntnisse für den Unterricht und die Entscheidungsfindung schafft. Um unsere Wirkung zu maximieren, arbeiten wir mit so genannten Schul-Aggregatoren zusammen. Dabei handelt es sich um Organisationen oder Institutionen, die eine grosse Anzahl von Schulen innerhalb nationaler Bildungssysteme und darüber hinaus miteinander in Verbindung bringen. Die Rollen der Schul-Aggregatoren können von der Festlegung von Lehrplanstandards über die Schaffung einer Praxisgemeinschaft bis hin zum Informationsaustausch innerhalb von Netzwerken reichen.

Die langfristigen Partnerschaften mit diesen Schul-Aggregatoren sollen die verschiedenen Teilsysteme des globalen Schulsystems stärken und miteinander verbinden, wie beispielsweise öffentliche oder private Schulen, Schulen in ressourcenreichen oder ressourcenarmen Kontexten sowie Schulen mit einem bestimmten Lehrplan oder pädagogischen Ansatz.

Kernziele der Partnerschaften sind:

  • Vielversprechende schulische Praktiken zu identifizieren, stärken und kodifizieren,
  • bewährte Praktiken durch angewandte Forschung zu testen und weiterzuentwickeln,
  • relevante wissenschaftliche Erkenntnisse zu verbreiten und Best Practices zu replizieren, sowie
  • das Peer-Learning unter den Schulakteuren und über Schul-Aggregatoren hinweg zu erleichtern.

Unsere aktuellen Partnerschaften sind:

  • Hintergrund
    Weltweit wird ein grosser und stetig zunehmender Anteil der Kinder in nicht-staatlichen Schulen unterrichtet. Der nicht-staatliche Schulsektor besteht aus einer vielfältigen Mischung aus gemeinnützigen, gewinnorientierten und glaubensbasierten Institutionen. Dieser Bereich hat in den vergangenen zwei Jahrzehnten eine wichtige Rolle in nationalen Bildungssystemen eingenommen. Dies wird deutlich an der raschen Ausbreitung kostengünstiger Privatschulen in Ländern mit niedrigen und mittleren Einkommen. Besonders dort, wo das staatliche Angebot unzureichend ist, haben nicht-staatliche Anbieter den Zugang zu Bildung offenbar erfolgreich erweitert und die Anzahl der verfügbaren Schulplätze erhöht.Trotzdem herrscht weiterhin vielerorts ein niedriges Lernniveau sowohl in nicht-staatlichen als auch in staatlichen Schulen. Deshalb engagieren sich Unternehmer mit sozialem Anliegen seit einem Jahrzehnt vermehrt in diesem Sektor: Sie haben innovative Schulmodelle etabliert, um eine hochwertige und trotzdem erschwingliche Grundbildung anzubieten. Leider arbeiten viele dieser Vorreiter als allein stehende Leuchtturmbeispiele, d. h. ihnen mangelt es an Beziehungen und Zugang zu Know-how, um ihr Angebot effektiv zu skalieren.Das Netzwerk Global Schools Forum (GSF) wurde ins Leben gerufen, um das schnelle Wachstum und die Qualitätsunterschiede bei nicht-staatlichen Bildungseinrichtungen in Subsahara-Afrika, Südamerika und Asien anzusprechen. Diese Organisation möchte bis 2024 insgesamt 200 Mitglieder erreichen, und umfasst bereits heute mehr als 60 Mitglieder mit insgesamt 30’000 Schulen. Das GSF konzentriert sich dabei auf die Punkte Zusammenarbeit & Best Practice, Politik & Partnerschaften sowie Daten & Evidenz.
  • Die Zusammenarbeit
    Die Jacobs Foundation unterstützt das GSF bei der Entwicklung seiner Daten und Evidenz-Strategie. Dabei sollen hochwertige globale ‘Public Goods’, also öffentlich zugängliche Güter, entstehen sowie eine Partnerschaft mit Forschungsorganisationen, um diese Arbeit gemeinsam zu entwickeln und zu leiten. Die drei Kernkomponenten sind: 1. Learning Labs, um vielversprechende bestehende Innovationen unter den GSF-Mitgliedern zu identifizieren und zu skalieren; 2. eine jährliche Mitgliederbefragung, um Daten zu einer Reihe von gemeinsamen Kennzahlen der GSF-Mitglieder zu erheben; 3. ein halbjährlicher Bericht über den «State of the Sector», der sich auf die Konsolidierung und Analyse der neuesten Erkenntnisse zu Qualität und Wachstum des nicht-staatlichen Bildungssektors konzentrieren wird.
  • Dauer:
    März 2021 – März 2024
  • Kontakt:
    Nora Marketos, Co-Lead Learning Schools
    John Soleanicov, Co-Lead Learning Schools
  • Hintergrund
    Das International Baccalaureate (IB) ist eine weltweit anerkannte Bildungsorganisation, die einen internationalen Lehrplan für private und öffentliche Schulen umsetzt.  Mit diesem Lehrplan sollen Schüler zu kritischen Denkern mit mehrsprachigen Fähigkeiten und internationaler Mentalität heranreifen. Ausserdem werden die Schülerkompetenzen zur Problemlösung systematisch gefördert. Vier Programme an mehr als 5’000 Schulen weltweit bieten diesen Lehrplan an.Das IB ist angesichts seiner Vorreiterrolle bei der evidenzbasierten Entwicklung von Zukunftskompetenzen in Schulen weltweit bestens positioniert, um uns als einer unserer Schulaggregatoren bei unserem Ansatz «Evidence to Action to Systems» zu unterstützen.  Ausserdem hilft das IB der Jacobs Foundation dabei, wissenschaftliche Erkenntnisse zu generieren, transferieren und umzusetzen, indem die Grenzen des Lernens erforscht, vielversprechende Ansätze rigoros getestet und Best Practices in der Lehre kodifiziert werden.
  • Die Zusammenarbeit
    Mit einem «Mastery Transcript» soll ein Kompetenzraster entwickelt werden, das es Lehrern ermöglicht, die Fortschritte der Schüler in Bezug auf Kreativität und Neugier zu erfassen. Zudem sollen vielversprechende Unterrichtsansätze, die diese beiden wichtigen Kompetenzen des 21. Jahrhunderts fördern, in den Schulen identifiziert und bewertet werden.  Auf dieser Basis sollen Lehrer und Schulen künftig den Fokus über die Vermittlung und Leistungsbewertung von Lese-, Schreib- und Rechenkompetenzen hinaus erweitern können.Das Kompetenzraster wird vom Australian Council for Educational Research (ACER) entwickelt. Das Council wird zudem Daten über die bereits bestehende Vermittlung von Zukunftskompetenzen an verschiedenen IB-Schulen auf der ganzen Welt erheben.Das Oxford University Centre for Educational Assessment (OUCEA) wird vielversprechende Unterrichtsmethoden zu Kreativität und Neugier in den Klassenzimmern von ausgewählten IB-Schulen weltweit erforschen. Auf Grundlage dieser Erkenntnisse sollen relevante Unterrichtsmaterialien für Lehrer zum Einsatz an Schulen entwickelt werden, um Neugier und Kreativität der Schüler effektiv zu stärken.
  • Dauer:
    Juli 2020 – Dezember 2021
  • Kontakt:
    Nora Marketos, Co-Lead Learning Schools
    Cathrin Jerie, Program Manager
  • Hintergrund
    Schools2030 ist ein auf zehn Jahre angelegtes Programm zu gemeinschaftlicher Forschung und Verbesserung von Lernprozessen. Es wird an 1’000 staatlichen Schulen in benachteiligten Umfeldern in zehn verschiedenen Ländern durchgeführt. Schools2030 basiert auf den Grundsätzen des ‘human-centered Design’, das den Mensch ins Zentrum rückt, und konzentriert sich auf die wichtigsten Übergangsjahre der Schüler im Alter von 5, 10 und 15 Jahren. Das Ziel von Schools2030 besteht darin, mithilfe lokal verwurzelter schulischer Lösungen systemische Ansätze zu fördern, die bis 2030 zur Verbesserung des ganzheitlichen Lernens beitragen.Das übergeordnete Ziel des Schools2030-Programms besteht darin, Lernergebnisse zu verbessern und die Handlungsfähigkeit der Akteure auf Schulebene zu steigern. So soll der Diskurs darüber, «was funktioniert», von unten nach oben vorangetrieben werden – und nicht von oben nach unten. Das Herzstück des Schools2030-Ansatzes ist die Erkenntnis, dass Schulen wesentliche Treiber des sozialen Wandels sein sollten.
  • Die Zusammenarbeit
    Eines der Hauptziele der Partnerschaft mit Schools 2030 ist die Entwicklung und Umsetzung eines «Teacher Solutions Bootcamp».  Dieses Bootcamp wird die Kompetenzen der Schulakteure im Schools2030-Netzwerk von 1’000 Schulen stärken. Es wird sie in die Lage versetzen, ihre Lösungen auf Schulebene besser zu konzipieren, messen, kodifizieren, bündeln und einem bildungspolitischen Publikum auf lokaler, nationaler und globaler Ebene zu präsentieren.Zweitens soll eine Reihe von globalen Forschungsstipendien die Faktenbasis zur Variabilität des Lernens verbessern. Diese Forschungsprojekte sollen mithilfe einer umfassenden Verbreitungsstrategie dazu beitragen, dass die Verbindungen zwischen dem Schools2030-Netzwerk bestehend aus Schulen, Regierungen, Geldgebern und Mitgliedern der Zivilgesellschaft zu führenden Experten der globalen Forschungsgemeinschaft gestärkt werden.
  • Dauer:
    Juli 2021 – Juni 2024
  • Kontakt:
    Nora Marketos, Co-Lead Learning Schools
    Gelgia Fetz, Co-Lead Learning Minds
  • Hintergrund
    Teach For All ist ein globales Netzwerk, das gemeinschaftliche Führungsqualitäten fördert, damit alle Kinder ihr Potenzial ausschöpfen können.  Seit seiner Gründung ist Teach For All zu einem Netzwerk von unabhängigen, lokal geführten Partnerorganisationen in 60 Ländern auf sechs Kontinenten angewachsen, darunter die Gründungspartner Teach For America und Teach First. Jeder Netzwerkpartner von Teach For All fördert Leadership auf lokaler Ebene, indem vielversprechende zukünftige Führungskräfte rekrutiert und ausbildet werden, damit diese in ressourcenarmen Schulen und Gemeinden ihrer Länder unterrichten. Darüberhinaus wird die Zusammenarbeit mit anderen Partnern innerhalb und ausserhalb des Bildungswesens unterstützt, damit alle Kinder die Bildung, Unterstützung und Chancen erhalten, um eine bessere Zukunft für sich selbst und für uns alle zu gestalten
  • Die Zusammenarbeit
    Im Mittelpunkt der Zusammenarbeit zwischen der Jacobs Foundation und Teach For All steht das Teach For All Global Learning Lab, das Schulpraktikern auf der ganzen Welt kollektives Lernen ermöglicht. Auf diese Weise sollen praxisnahe Erkenntnisse über die Arbeit, Massnahmen und Denkweisen von Lehrkräften gewonnen und verbreitet werden, damit jedes Kind sein einzigartiges Potenzial entfalten kann. Mit Unterstützung der Jacobs Foundation wird Teach For All Methoden und Empfehlungen aus der angewandten Forschung in das Global Learning Lab einbringen. Auf diese Weise sollen praxisnahe Unterrichtsmittel für Lehrkräfte und Schulleiterinnen und Schulleiter auf der ganzen Welt entwickelt und verbessert werden. Zudem soll die Wirkung dieser Mittel überprüft und wichtige Erkenntnisse über schülerzentriertes Unterrichten und Lernen verbreitet werden. Ausserdem soll die Zusammenarbeit den Wirkungsgrad des “Teach For All”-Kurses «Inclusive Education» und des damit verbundenen Lehrerstipendiums erhöhen. Der Kurs hat zum Ziel, auf die individuellen Lernbedürfnisse der Schülerinnen und Schüler mit kulturbasierter Pädagogik, ‘Universal Design for Learning’ und Metakognition einzugehen.
  • Partner:
    Teach For All
  • Dauer:
    August 2021 – Juli 2022
  • Kontakt:
    Nora Marketos, Co-Lead Learning Schools
  • Hintergrund
    Youth Impact ist eine Nichtregierungsorganisation (NGO) mit Sitz in Gaborone, Botswana. Die Organisation skaliert Programme aus den Bereichen Gesundheit und Bildung, die nachweislich erfolgreich und wirksam sind, im südlichen Afrika. Sie arbeitet evidenzbasiert mit Programmen, die von Jugendlichen für Jugendliche durchgeführt werden.Während der COVID-19-Pandemie hat Youth Impact in Botswana erfolgreich Low-Tech-Lösungen entwickelt und eingeführt, mit denen Eltern ihre Kinder daheim mithilfe von Textnachrichten und direkten Telefonaten unterrichten und fördern können. Dieser gezielte Unterrichtsansatz berücksichtigt die Prinzipien von «Teaching at the Right Level» (TaRL), einer bewährten und sehr kosteneffizienten Methode, in Umfeldern mit geringen Mitteln den Unterricht auf das Lernniveau und nicht auf das Alter oder die Klassenstufe anzupassen.
  • Die Zusammenarbeit
    Die Jacobs Foundation unterstützt Initiativen, mit denen die negativen Auswirkungen von Schulschliessungen aufgrund von COVID-19 gemindert und ein kontextübergreifender Erfahrungsaustausch ermöglicht werden. Die erfolgreiche und detailliert ausgewertete Methode aus Botswana wird nun in 3 bis 5 weiteren Ländern umgesetzt und erprobt.  Die Ergebnisse der Studie haben das Potenzial, eine erfolgreiche und evidenzbasierte Massnahme über verschiedene Länder hinweg zu skalieren und die jeweils unterschiedlichen Rahmenbedingungen zu vergleichen. Die in Botswana getesteten Low-Tech-Lösungen haben das einzigartige Potenzial, auch nach der Pandemie die Massen zu erreichen – besonders schwächer gestellte Familien mit geringer Lese- und Schreibkompetenz und begrenzter Internetanbindung zu Hause.
  • Dauer:
    November 2020 – Dezember 2021
  • Kontakt:
    Nora Marketos, Co-Lead Learning Schools
    Romana Kropilova, Program Specialist
  • Background:
    Der VSLCH wurde 1994 als Dachorganisation der Kantonalverbände für Schulleiterinnen und Schulleiter der deutschsprachigen Schweiz gegründet. Der Verband verfolgt übergeordnete bildungspolitische Ziele für die Schule der Zukunft: ein sozial gerechtes und nachhaltiges Bildungssystem und Zusammenarbeit mit allen relevanten Organisationen und Fachpersonen; Bildungs- und Lebensqualität für die Lernenden und Lehrenden; Unterstützung zur Qualitätsentwicklung der Schweizer Volksschulen und Unterstützung wirkungsvoller Steuerung der Organisation der Schulen. Schulleitungen kommt hierbei eine Schlüsselrolle zu. Der Verband versteht sich als Brückenbauer auf nationaler Ebene und nimmt aktiv Einfluss auf die schweizerische Bildungspolitik.
  • Zusammenarbeit:
    Die Jacobs Foundation unterstützt zwei Projekte von VSLCH. Eine Studie zur Professionalisierung von Schulleitungen und eine Publikation zu Best Practices für das Lernen der Zukunft.Bis heute fehlen in der Schweiz systematisch und kontinuierlich erhobene Daten zu Schulleitungen und deren pädagogischer Rolle. In Zusammenarbeit mit CLACESO (Conférence Latine des Chefs d’Etablissement de la Scolarité Obligatoire) und der Fachhochschule Nordwestschweiz führt der Verband eine Studie zur Professionalisierung von Schulleitungen durch damit die Schulleitungen die bestmöglichen Rahmenbedingungen in ihren Schulen schaffen können.Im Schweizer Bildungswesen gibt es – mit Ausnahme des Lehrplan 21 – keine allgemein gültige und nachhaltige Vision von Best Practices für das Lernen der Zukunft. Der VSLCH will deshalb mit dem 2021 publizierten Buch «Schule 21 macht glücklich» den Boden für eine gemeinsame Vision bereiten. Fachpersonen aus der Praxis, der Forschung, Verbänden und anderen Bildungsrelevanten Bereichen bringen ihre Ideen und Pläne ein.
  • Contact:
    Nora Marketos, Co-Lead Learning Schools
    Julia Wyss, Program Manager

Hintergrund
Warum sind einige Schulen erfolgreicher als andere, obwohl sie unter ähnlichen – teils sehr herausfordernden – Bedingungen operieren? Wie können benachteiligte Schulen lokale Innovationen für sich nutzen?

Um diese Fragen zu beantworten, hat UNICEF das Programm Data Must Speak (DMS) Positive Deviance Research eingerichtet, das derzeit in 14 Ländern eingesetzt wird und Schulen identifiziert, die sich vom Durchschnitt abheben, daraufhin ergründet, welche Verhaltensweisen und Praktiken dazu führen, dass diese Schulen erfolgreicher sind als andere, und letztlich untersucht, wie diese in weniger erfolgreichen Schulen in einem ähnlichen Umfeld umgesetzt werden könnten. Das DMS-Team arbeitet Hand in Hand mit lokalen Partnern, um diese Lösungen auf einen grösseren Massstab zu übertragen und die Lernmöglichkeiten für alle Kinder zu verbessern.

So basiert das Projekt DMS Positive Deviance Research auf der Überzeugung, dass die wichtigsten Akteure für einen Wandel in der Bildung Handlungsträger an der Basis sind (zum Beispiel Lehrer, Schulleiterinnen und Gemeinden).

Weitere Informationen über das DMS-Forschungsprojekt erhalten Sie in diesem kurzen Video: Englisch & Französisch

Die Zusammenarbeit
UNICEF und die Jacobs Foundation arbeiten eng zusammen, um die Data-Must-Speak(DMS)-Forschung auf Länder wie Brasilien, die Elfenbeinküste und Ghana auszuweiten, mit dem Ziel, die dortigen Bildungssysteme zu stärken und damit sowohl die Lernmöglichkeiten durch lokal angesiedelte Lösungen zu verbessern als auch weltweites Wissen über die Prozesse und Werkzeuge der Forschung zur Positiven Devianz im Bereich der Bildung zu generieren und zu verbreiten. Diese Zusammenarbeit wird vorhandene Praktiken und Verhaltensweisen von Handlungsträgern an der Basis in Brasilien, Côte d’Ivoire und Ghana aufzeigen, deren Potenzial bisher ungenutzt geblieben ist. Im Rahmen partizipativer Aktionsforschung wird dazu mit Lehrerinnen und Lehrern, der Schulleitung und den Communitys, also den entscheidenden Akteuren des Wandels im Bildungsbereich, gearbeitet. Ausserdem hat sich diese Zusammenarbeit das Ziel gesetzt, den länderübergreifenden Austausch und Dialog zwischen den politischen Entscheidungsträgern zu unterstützen und zu pflegen.

Die DMS-Forschung beinhaltet unter anderem (1) Die Analyse administrativer Daten zur Identifikation der Ressourcen- und Kontextfaktoren im Bereich Schule; (2) die Identifikation der Verhaltensweisen und Praktiken, die an vorbildlichen Schulen eingesetzt werden; und (3) die Untersuchung politischer Fördermassnahmen, die die Übernahme und optimale Anpassung dieser Verhaltensweisen und Praktiken an weniger erfolgreichen Schulen unter den gegebenen Bedingungen unterstützen.

Partner
UNICEF Schweiz und Liechtenstein
Öffentliches  Gesicht und engagierte Stimme von UNICEF in der Schweiz und in Liechtenstein
UNICEF Innocenti Data Must Speak Research

Liefert den wissenschaftlichen Hintergrund für Massnahmen, mit denen der Wandel für Kinder und Jugendliche tagtäglich und weltweit vorangetrieben werden kann.

Dauer
Oktober 2021 – Dezember 2024

Kontakt
Nora Marketos, Co-Lead Learning Schools

Hintergrund
Education International ist der Globale Gewerkschaftsverband (Global Union Federation), der Organisationen für Lehrerpersonen und andere Beschäftigte im Bildungssektor weltweit vertritt. Über seine 383 Mitgliedsorganisationen vertritt Education International mehr als 32 Millionen Lehrende und Beschäftigte im Bildungsbereich in 178 Ländern und Gebieten. Education International ist auf globaler Ebene und in fünf Regionen tätig: dazu gehören Afrika, Asien-Pazifik, Europa, Lateinamerika und Nordamerika sowie die Karibik.

Seit Beginn der Pandemie hat EI 12 Leitlinien zur COVID-19-Pandemie sowie eine Resolution mit Forderungen von Pädagoginnen und Pädagogen verabschiedet. Die Pandemie hat aufgrund von Schulschliessungen und/oder wiederholten Unterbrechungen des Unterrichts die Bildungssysteme weltweit empfindlich gestört und Millionen Kinder in ihrer Ausbildung zurückgeworfen. Um den Unterricht besser an die Bedürfnisse der einzelnen Schülerinnen und Schüler anzupassen, sind formative Leistungsbeurteilungen enorm wichtig. Leider wird dieses Tool aber kaum in Schulsysteme übernommen.  

Die Zusammenarbeit
Die Zusammenarbeit zwischen der Jacobs Foundation und Education International will effektive, von Lehrkräften angeleitete formative Leistungsbeurteilungen identifizieren und etablieren, die in den EI-Mitgliedsorganisationen verbreitet werden können. Mit der Umsetzung wird eine Gruppe von Lernlaboren in sieben Ländern (Schweiz, Ghana, Elfenbeinküste, Kolumbien, Brasilien, Malaysia und Südkorea) beauftragt.

Die Lernlabore werden von Lehrkräften geführt und entwickelt. Sie sind am besten in der Lage, die jeweiligen Herausforderungen zu identifizieren, mögliche Lösungen zu formulieren, diese neuen Praktiken zu testen und ihre Wirksamkeit zu beurteilen. Die herausgearbeiteten bewährten Praktiken werden so kodifiziert, dass sie leicht nachvollziehbar sind, und mit grosser Reichweite verbreitet, wodurch noch mehr Lehrende befähigt werden, diese zu übernehmen.

Partner
Education International (Schulaggregator) und seine Mitgliedsorganisationen in 7 Ländern
HertsCam Network (Trainingspartner)

Dauer
Januar 2022 – April 2025

Kontakt
Nora Marketos, Co-Lead Learning Schools

Hintergrund
Wie kann es gelingen, diejenigen Orte zu identifizieren, an denen tatsächlich ein sektorübergreifender und kollaborativer Systemwandel angestossen wird? Um diese Frage zu beantworten, wurde das NetEduProject ins Leben gerufen, das 2015 von Jordi Díaz-Gibson und Mireia Civís von der Forschungsgruppe PSITIC an der Blanquerna, Ramon-Llull-Universität, Barcelona (Spanien) gegründet wurde. Das NetEduProject ist eine international vernetzte Forschungs- und Praxisgemeinschaft aus Führungskräften, Lehrenden und Forschenden, die sich dem Ausbau, der Kultivierung und der Vernetzung lokaler Lern-Ökosysteme verschrieben hat, um unsere sozialen und globalen Herausforderungen wirksam anzugehen.

Im Rahmen des NetEduProject entstand SchoolWeavers , ein kostenlose Online-Tool zur Beurteilung und Transformation. Es soll  Schulleitungen und -gemeinschaften dabei unterstützen, in einen kollektiven Prozess des Neudenkens und Umgestaltens von Beziehungen einzutreten, um das Lernen und Wohlergehen aller auszubauen. Es wurzelt in der Überzeugung, dass ein vertrauensvolles und empathisches Beziehungsklima in der Schulgemeinschaft (1) die Zusammenarbeit und die Innovation unter den Lehrenden verbessert, (2) das Engagement der Eltern an den Schulen stärkt und (3) das personalisierte Lernen der Schülerinnen und Schüler unterstützt. Das Tool ermöglicht Führungskräften, das Potenzial ihrer Lern-Ökosysteme zu kultivieren, zu fördern und tiefgreifend zu analysieren und neue Mittel und neue Beziehungen zu erschaffen, mit denen das Lernen und die Chancengerechtigkeit in Schulen, Organisationen und Städten weiterentwickelt werden sollen.

Die Zusammenarbeit
Dank der Zusammenarbeit von der Jacobs Foundation und dem NetEduProject soll das SchoolWeavers Tool in vier unterschiedlichen Kulturen (Spanien, Taiwan, Südafrika und der Schweiz) für den Prozess des Systemwandels validiert werden. Die Zusammenarbeit soll forschungsbasiert Einsichten, Praktiken und Wirkungen rund um die Frage aufzeigen, wie die Zusammenarbeit in einer Community das personalisierte Lernen als Entwicklungsmotor für das Gedeihen der Lernenden und der Community beflügeln kann. In der Kombination aus Forschung und Praxis sollen die Erfahrungen von Führungskräften und Schulen in den vier genannten Ländern dokumentiert werden – und zwar durch Aussagen der Akteure, ein Projektvideo von jedem der vier Länder und eine statistische Analyse, in der das Bewertungsmodell geprüft wird. Fallstudien sollen belegen, ob das Tools geeignet ist, um auf eine grosse Anzahl von Schulen in den vier geografischen Zielgebieten übertragen zu werden. Die Ergebnisse dieser Forschungsarbeit werden durch Beiträge in internationalen, von Fachkollegen beurteilten Journalen und durch Workshops vermittelt und weitergegeben.

Partner
Blanquerna, Ramon-Llull-Universität
Das NetEduProject ist an die Blanquerna (Ramon-Llull-Universität) angebunden, die das SchoolWeaver Tool gefördert hat. Der Forscher und Professor Jordi Díaz-Gibson ist der Mitbegründer und Koordinator des NetEduProjects, der den Aufbau der NetEdu-Community leitet.

NetEduProject
Das NetEduProject ist eine weltweite Community, die sich dem kollektiven Lernen und der kollektiven Veränderung verschrieben hat. Das NetEduProject ermöglicht einen zyklischen Prozess, in dem Wissenschaft und Praxis zusammenarbeiten, um ihre Wirksamkeit gegenseitig zu verstärken.

Dauer
Juli 2021 – Juli 2022

Kontakt
Nora Marketos, Co-Lead Learning Schools
Romana Kropilova, Program Manager

Hintergrund
Das Council of International Schools (CIS) ist eine Gemeinschaft aus mehr als 1‘300 Schulen und Universitäten in 121 Ländern. Die Mitglieder arbeiten gemeinsam an der Entwicklung einer internationalen Ausbildung, unter anderem durch professionelle Services für Schulen, höhere Bildungseinrichtungen und Einzelpersonen. Das CIS hat es sich zum Ziel gemacht, durch eine hochwertige internationale Ausbildung die Erziehung von Weltbürgern anzuregen, indem Ideen, Kulturen und Pädagoginnen und Pädagogen aus allen Teilen der Welt zusammengebracht werden. Weltweit führend auf dem Gebiet der Schulevaluation und -akkreditierung, bietet das CIS eine einzigartige internationale Akkreditierung mit besonderer Betonung der Bildung von Schülerinnen und Schüler und der Weltbürgerschaft. Die Qualität und Strenge der CIS International Accreditation wird von Ministerien, Bildungsbehörden und Universitäten weltweit als aussergewöhnliches Engagement einer Schule für eine hochwertige internationale Ausbildung anerkannt.  

Die Zusammenarbeit
Unsere Zusammenarbeit mit dem CIS verfolgt zwei Ziele: Erstens soll die Pädagogik im Kontext internationaler Schulen untersucht werden; es geht darum zu verstehen, wie Schulen pädagogische Entscheidungen definieren und treffen und die pädagogische Umsetzung planen und bewerten. Mit Hilfe verschiedener Datenerhebungsmethoden wird das Evaluationsteam den folgenden Fragen nachgehen: Wie wählen, übernehmen, planen, implementieren und evaluieren internationale Schulen einen oder mehrere pädagogische Ansätze? Welches Material nutzen internationale Schulen, um Entscheidungen über pädagogische Ansätze zu treffen? Welche Faktoren bewirken, dass internationale Schulen ihre pädagogischen Ansätze ändern? Welche sind die besten verfügbaren Materialquellen für internationale Schulen? Wie sind digitale Tools in diesen Entscheidungsprozess integriert? Das zweite Ziel besteht darin, ein Forschungsteam ein Evaluationstool konzipieren zu lassen, mit dem dann erforscht werden kann, wie pädagogische Ansätze von den Lernenden, den Lehrenden, den Eltern, den Schulleitungen und der Administration gesehen werden und ob diese Sichtweisen übereinstimmen.

Partner
Council of International Schools

Dauer
Februar 2022 – August 2024

Kontakt
John Soleanicov, Co-Lead Learning Schools
Julia Wyss, Program Manager

Hintergrund
HundrED identifiziert wirkungsvolle und skalierbare Innovationen im primären und sekundären Bildungsbereich und unterstützt durch die weltweite Community von Innovatoren, Botschaftern, den jeweiligen nationalen Leiterinnen und Leitern, akademischen Mitgliedern und Jugendbotschaftern die Verbreitung dieser Innovationen. HundrED will Bildung verbessern, damit alle Kinder bestmöglich in ihrer Entwicklung unterstützt werden – ungeachtet der jeweiligen Umstände. So erarbeitet HundrED beispielsweise Spotlights, kleine, fokussierte Sammlungen von Innovationen innerhalb eines Themas und/oder einer Region und untersucht diese Bildungsinnovationen, um einen tieferen Einblick zu erlangen. Schliesslich werden vom HundrED-Forschungsteam und einem sorgfältig besetzten Beratungsgremium die besten Innovationen ausgewählt. Diese werden dann zu einem Paket zusammengestellt und auf der HundrED-Plattform kostenlos weltweit zur Verfügung gestellt.

Es besteht ein wachsender Bedarf an Beurteilungsmethoden, mit deren Hilfe Lehrende darüber nachdenken können, wie sie unterrichten und welche Möglichkeiten sie eventuell brauchen, um ihre Unterrichtsaktivitäten entsprechend den Bedürfnissen und Fortschritten der Schülerinnen und Schüler zu differenzieren. Mit der formativen Leistungsbeurteilung können Lehrende die Motivation und Selbstregulation der Schüler durch zielgerichtete und regelmässige Interaktionen mit den Schülerinnen über ihren Lernprozess stärken. Bei der effektiven formativen Leistungsbeurteilung werden Lernerwartungen und Lernziele mitgeteilt, es wird aber auch kontinuierliches Feedback gegeben, um das Verstehen und die Entwicklung der Lernenden besser nachverfolgen zu können. Formative Leistungsbeurteilungen können angeleitete Selbstbeurteilung und die Beurteilung unter Gleichaltrigen miteinbeziehen, um jedes Kind auf eine Art und Weise in seinem Lernprozess voranzubringen, die der Bedeutung der Selbstwirksamkeit und Motivation der Schülerinnen und Schüler beim Lernen Rechnung trägt.

Die Zusammenarbeit
In Zusammenarbeit mit der Jacobs Foundation führt HundrED ein Spotlight zur formativen Leistungsbeurteilung durch, um herauszufinden, wie Beurteilungen in den Dienst des Lernens gestellt werden können. HundrED und die Jacobs Foundation wollen 10 bis 15 wirkungsvolle und skalierbare Bildungsinnovationen identifizieren, mit der Lehrende erkennen können, wie ihre Schüler Fortschritte machen, um so deren individuelles Lernen zu verbessern. Die ausgewählten Innovationen sollen politischen Entscheidungsträgern, Bildungsträgern und Schulnetzwerken als Quelle dienen.

Partner
HundrED

Dauer
Juni 2021 – November 2022

Kontakt
Nora Marketos, Co-Lead Learning Schools
Julia Wyss, Program Manager

Hintergrund
Global School Leaders (GSL) ist eine gemeinnützige Organisation, die Institutionen und Organisationen in Ländern mit niedrigen und mittleren Einkommen dabei unterstützt, hochwertige Trainingsprogramme zur kompetenten Schulleitung durchzuführen. Diese Programme sollen Regierungen Fakten dazu liefern, wie wichtig die Stärkung von Führungskompetenzen an Schulen ist. GSL unterstützt Organisationen mit erstklassigen, evidenzbasierten Programmen, gezielter technischer Beratung und Möglichkeiten zum Peer Learning.

GSL ist davon überzeugt, dass die Basis jeder hervorragenden Schule eine hervorragende Schulleitung ist. Die Führungskompetenz auf Schulebene ist ein ausschlaggebender Faktor für die Schulqualität und für die Lernergebnisse der Schülerinnen und Schüler. So gibt es zunehmend Hinweise darauf, dass die kompetente Leitung von Schulen ein entscheidender Faktor sein kann, um Schulsysteme kostengünstig zu verbessern. Trotz dieses Potenzials wird der Aufbau von Führungskompetenz bei Schulleiterinnen und Schulleitern im Globalen Süden nach wie vor zu wenig genutzt und zu wenig erforscht.

Bisher hat GSL über ihre weltweiten Partnerschaften mehr als 3‘600 Führungskräfte weitergebildet. Bis zum Jahr 2026 sollen die Reichweite in Ländern mit niedrigen und mittleren Einkommen vergrössert, die Wirksamkeit durch Investitionen in Forschung und Datenerhebung gesteigert und spezielle Online-Trainingsprogramme weiterentwickelt werden.

Die Zusammenarbeit
Mit der Unterstützung der Jacobs Foundation will GSL das Learning Lab Network ausbauen, das sich auf die kompetente Leitung von Schulen konzentriert. Ausserdem soll das Programm High Leverage Leadership Action in der Praxis überprüft und weiterentwickelt werden, indem mehr als 200 Führungskräfte an Schulen in zwei verschiedenen Regionen weitergebildet werden. Dadurch sollen mehr als 50‘000 Schülerinnen und Schüler in schwach ausgestatteten Schulen erreicht werden. Ausserdem will GSL das eigene Netzwerk ausbauen und eine lebendige, engagierte Community kompetenter Schulleitungen entwickeln, in der man voneinander lernt. Im Rahmen dieser Community soll mehr Wissen und wissenschaftliches Materials zum Thema der kompetenten Schulleitungen entstehen. Zudem will sich GSL dafür einsetzen, auch in einkommensschwachen Umfeldern Fortschritte im Bereich der kompetenten Schulleitung zu erzielen. Es soll zum Beispiel Material zur kompetenten Schulleitung erstellt werden, das für alle interessierten  Organisationen frei zugänglich ist. Dadurch können Führungskompetenzen bei Schulleitungen gestärkt und  Lernergebnisse verbessert werden.

Partner
Global School Leaders – Global School Leaders | School Leadership Training Program
Namen von 2 ausgewählten lokalen Partnern

Dauer
April 2022 – Mai 2023

Kontakt
Nora Marketos, Co-Lead Learning Schools
John Soleanicov, Co-Lead Learning Schools



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